â–²SEELENATLAS

Geschichten
Hier findest du kurze Geschichten für die Seele. Viel Freude beim lesen _()_

Waldspaziergang
Eine Person spazierte im Wald , fröhlich gestimmt.. da sieht sie einen Hund an einem Baum stehen. Sie geht zu ihm um ihn zu streicheln, doch dieser knurrt die Person mit gefletschten Zähnen an. Die Person nimmt Abstand und die Freundlichkeit weicht der Wut.
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Dann aber sieht die Person das ein Bein des Hundes in einer Falle gefangen ist. Daraufhin ändert die Person ihre Stimmung zu "oh" .. sie nähert sich dem Hund vielleicht nicht, weil es gefährlich ist.. aber die Meinung in Ihrem Herzen ändert sich!
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Die Straße
Ich gehe eine Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren.
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… Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder hinauszukommen.
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Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.
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Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle schon wieder hinein…
aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine Schuld.
Ich komme auch sofort wieder heraus.
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Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich gehe darum herum.
Ich gehe eine andere Straße.
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Sogyal Rinpoche


Zwei Wölfe
Eines Abends sitzt ein alter Cherokee-Indianer mit seinem Sohn am Lagerfeuer. Schweigend betrachten sie die züngelnden Flammen, als der alte Indianer plötzlich das Wort ergreift: „Weißt du, mein Sohn, wir Menschen tragen zwei Wölfe in unseren Herzen. Wir alle. Und zwischen diesen zwei Wölfen tobt ein Kampf…“
Ein schwarzer und ein weißer Wolf wohnen in unseren Herzen.
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Er hebt den Kopf, sein Blick schweift in die Ferne. Erwartungsvoll schaut der Junge seinen Vater an: „Erzähl weiter, Papa.“
„Nun ja, mein Sohn: Der eine Wolf ist schwarz. Er verkörpert die Schattenseiten des Lebens: Neid und Hass, Missgunst und Gier, Lügen und Schuld, Krankheit und Schmerz.
Der andere Wolf ist weiß. Er steht für alles Gute im Leben: Für Liebe und Zuneigung, Friede und Hoffnung, Dankbarkeit und Güte, für Tugend, Glaube und Mitgefühl.
Seit Menschengedenken wüten diese zwei Wölfe in unseren Herzen…“
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Der Blick des alten Cherokee gleitet wieder in die Ferne. Sein Sohn ist nachdenklich geworden. Nach einer Weile fragt er seinen Vater:
„Papa, welcher Wolf gewinnt? Der schwarze Wolf – oder der weiße Wolf?“
Der Vater wendet ihm bedächtig den Kopf zu. In seinen tiefschwarzen Augen funkeln die Sterne, und er schmunzelt: „Mein Sohn, es ist ganz leicht: Den, den du fütterst.“
Der Bauer und das Pferd
Eine alte chinesische Geschichte erzählt von einem Bauern in einem armen Dorf. Er galt als reich, denn er besaß ein Pferd, mit dem er pflügte und Lasten beförderte.
Eines Tages lief ihm sein Pferd davon. Seine Nachbarn riefen, wie schrecklich das sei, aber der Bauer meinte nur: „Vielleicht.“
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Ein paar Tage später kehrte das Pferd zurück und brachte zwei Wildpferde mit. Die Nachbarn freuten sich alle über sein günstiges Geschick, aber der Bauer antwortete erneut: „Vielleicht.“
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Am nächsten Tag versuchte der Sohn des Bauern, eines der Wildpferde zu reiten. Das Pferd warf ihn ab und er brach sich beide Beine. Die Nachbarn bekundeten ihm alle ihr Mitgefühl für dieses Missgeschick, aber vom Bauer hörten sie wieder nur ein: „Vielleicht.“
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In der nächsten Woche kamen Rekrutierungsoffiziere ins Dorf, um die jungen Männer zur Armee zu holen. Ein Krieg mit dem Nachbarkönigsreich bahnte sich an. Den Sohn des Bauern wollten sie nicht, weil seine Beine gebrochen waren.


Ist das so?
Es war einmal ein Zen Meister. Aufgrund seines ehrenvollen Lebens war er im ganzen Dorf, und darüber hinaus, sehr beliebt und angesehen. Eines Tages wurde die Tochter, des Dorfbäckers schwanger. Da das Mädchen unverheiratet war, war der Vater des Mädchens aufgebracht und wütend. Also zwang er das Mädchen, ihm den Namen ihres Liebhabers zu verraten. Aus Angst vor den Konsequenzen nannte das Mädchen den Namen des Zen Meisters.
Sie wusste, ihm würde der Vater nichts antun. Und so war es. Doch als das Kind geboren war, nahm der Bäcker das Neugeborene und warf es dem Zen Meister vor die Füße. Er schimpfte lange auf den Zen Meister ein und erklärte ihm, dass er Schande über sein Haus gebracht hat. Der Zen Meister erwiderte nur:
Ach, ist das so?".
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Er nahm das Kind in den Arm und kümmerte sich fortan um das Baby als wäre es sein eigenes. Überall wo er hinging nahm er das Kind, eingewickelt in einer Decke, mit. Viele seiner Freunde, Bekannten und einst getreuen Schüler wandten sich von ihm ab. Für sie war es eine Schande, dass der Zen Meister das Mädchen schwängerte. Aber der Zen Meister schwieg.
Irgendwann vermisste die Mutter des Kindes ihr Kleines so sehr, dass sie ihrem Vater die Wahrheit beichtete, und den Namen des tatsächlichen Vaters preisgab. Es war ein einfacher Junge aus dem Dorf.
Der Bäcker versank vor Scham in Grund und Boden und eilte zu dem Zen Meister und bat ihn um Verzeihung. Der Zen Meister sagte nur: "Ach, ist das so?", und gab dem Mann das Kind zurück.